Für mich hier in Norddeutschland nicht mehr wegzudenken seit ich Kinder habe: Walk! Erst war es mir zu spießig und zu öko, aber schon mein erstes Kind hat mich zu einem Fan gemacht. Als Baby und Kleinkind einen Walkanzug, später dann mindestens eine Walkjacke oder noch besser Walkhose und auch eine Weste aus Walk. Meine Kinder sind voll damit ausgestattet und für mich ist Wollwalk das perfekte Material für das Uselwetter hier!
Und habt keine Angst vorm Vernähen! Walk lässt sich viel einfacher als gedacht verarbeiten. Nur die tausend Flusen sind etwas lästig.
Wollwalk ist ein natürliches Material, das aus reiner Schurwolle hergestellt wird. Durch das spezielle Walkverfahren wird die Wolle verfilzt, wodurch der Stoff besonders dicht und warm wird. Wollwalk ist bekannt für seine hervorragenden isolierenden Eigenschaften, seine Atmungsaktivität und seine natürliche Wasser- und Schmutzabweisung.
Wollwalk ist robust, temperaturausgleichend und feuchtigkeitsregulierend. Der Stoff ist relativ elastisch, was für eine gute Bewegungsfreiheit sorgt, und er hat eine angenehm weiche, oft leicht raue Oberfläche.
Manche empfinden sie als kratzig, aber da der Stoff ja meistens in der Herbst/Wintersaison getragen wird, hat man meistens eh etwas langes darunter.
Walk füttern oder nicht?
Eine Frage, die heiß diskutiert wird. Ich persönlich verarbeite Walk ungefüttert sowie gefüttert. Und ich habe ihn schon mit Jersey, Musselin und reiner Baumwolle (Popeline) gefüttert. Dass damit all die tollen Eigenschaften kaputt gemacht werden… Naja, es steckt ja niemand nackt drunter, d.h. es liegen so oder so ein paar andere Schichten Material zwischen der Haut und dem Walk.
Wollwalk wird vor allem für warme Outdoor-Bekleidung wie Jacken, Mäntel und Mützen verwendet. Besonders für Baby- und Kinderkleidung ist er beliebt, da er gleichzeitig wärmt und Feuchtigkeit ableitet.
Es genügt in den allermeisten Fällen, wenn Wollwalk ausgelüftet wird. Wenn er verschmutzt ist, einfach den Dreck eintrocknen lassen und ausbürsten.
Sollte eine Wäsche notwendig sein: entweder von Hand oder im schonenden Wollwaschgang. Meistens muss man ihn dann mit Wollfett nachfetten, damit er auf seine tollen Eigenschaften zurückkommt.
Beim Nähen von Wollwalk empfiehlt sich die Verwendung einer Jerseynadel (Stärke 90), da spitze Universalnadeln gerne Löcher hinterlassen, und ein stabilen Garns. Da Wollwalk nicht ausfranst, sind keine speziellen Versäuberungen notwendig. Der Stoff lässt sich gut einer normalen Nähmaschine verarbeiten, kann aber auch an einer Overlock direkt verarbeitet werden. Klammern eignen sich besser als Stecknadeln.
Für einen schönen Nahtanfang, sollte die Höhe beim Nähfuß ausgeglichen werden. Dafür braucht es keine teure Hebamme. Es reichen 1-2 Lagen Walk, den man sich zusammengefaltet hinten unter den Nähfuß legt.
Besonders schöne Nähte entstehen, wenn diese zusätzlich von rechts abgesteppt werden.
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